| Wachstumsziele unverändert |
18.11.2025 09:37:00
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ABB setzt sich ehrgeizigeres Ziel für operative Gewinnmarge - Aktie in Rot
Der Technologiekonzern ABB schraubt seine Ambitionen hinsichtlich der Rentabilität nach oben.
Für die operative Gewinnmarge (EBITA) wird neu ein Wert zwischen 18 und 22 Prozent angestrebt, wie das Unternehmen am Dienstag anlässlich eines Kapitalmarkttages mitteilte. Davor galt eine Vorgabe von 16 bis 19 Prozent. Diese wurde noch von Björn Rosengren formuliert, dem Vorgänger des seit August 2024 amtierenden CEO Morten Wierod.
Nachdem für das laufende Geschäftsjahr eine EBITA-Marge am oberen Ende der Zielspanne von 16 bis 19 Prozent vorhergesagt wurde - was bereits 2024 erreicht wurde - kommt die Erhöhung der Messlatte nicht überraschend. Zumal Wierod schon erklärt hate, dass er eine Marge von über 19 Prozent "für möglich" halte. Auch in Analystenkreisen wurde eine Erhöhung des Margenziels prognostiziert.
M&A-Aktivitäten sollen verstärkt werden
Unverändert bleibt die Zielsetzung für den Umsatz. ABB will organisch um 5 bis 7 Prozent wachsen. Ebenso sollen weiterhin Zukäufe das Umsatzwachstum zusätzlich um 1 bis 2 Prozent ergänzen. Beide Zielwerte gelten im Durchschnitt über den Konjunkturzyklus.
Ergänzende Akquisitionen sollen neu aber fester Bestandteil der Performance-Kultur von ABB werden, also Teil des sogenannten "ABB Way". Der Fokus liege dabei auf regelmässigen kleineren und mittelgrossen Übernahmen, grössere Transaktionen sollen indes zum "normalen Deal Flow" hinzukommen.
Aktienrückkäufe nur vierte Priorität
In diesem Zusammenhang bestätigt ABB auch die bisherige Politik, wie das verfügbare Geld eingesetzt werden soll. Die Mittel sollen in erster Linie für organisches Wachstum genutzt werden.
Zweite Priorität hat eine steigende und nachhaltige Dividende, Akquisitionen folgen an dritter Stelle. Sollten dann noch Mittel übrig bleiben, können diese allenfalls für Aktienrückkäufe verwendet werden.
Dazu gehört auch die Ambition, 4,5 bis 5 Prozent des Umsatzes für Forschung & Entwicklung auszugeben. Dies umfasse auch die weitere Umsetzung der "Embedded-Software-Strategie", die durch die Kombination von Hardware mit Software zusätzlichen Mehrwert für Kunden schaffen soll.
Ausserdem wird das jährliche ROCE-Ziel auf "über 20" Prozent erhöht, von zuvor "über 18" Prozent. Für das Verhältnis von Free Cashflow zum Konzerngewinn wird ein Wert von über 95 Prozent angestrebt, bisher galten rund 100 Prozent als Vorgabe.
ABB-Aktie nach neuen Finanzzielen schwächer
Die Aktien von ABB geben am Dienstag im frühen Geschäft deutlich nach und liegen am Tabellenende aller Blue Chips. Die am Morgen anlässlich eines Investorentages publizierten neuen Finanzziele vermögen die Kommentatoren nicht von den Sitzen zu reissen. Dass das Ziel für die Profitabilität angehoben würde, wurde in Marktkreisen erwartet. Einzelne Analysten hatten sich auch eine Erhöhung der Wachstumsziele erhofft, was ABB aber unterlassen hat. Eine positive Überraschung ist also ausgeblieben, wäre aber auf dem aktuell hohen Bewertungsniveau für weitere Gewinne nötig gewesen.
Bis um 09.25 Uhr geben ABB in einem schwachen Gesamtmarkt um 4,0 Prozent auf 54,10 Franken nach. Der Gesamtmarkt (SMI) steht 0,4 Prozent tiefer. ABB notieren indes noch immer auf einem hohen Niveau. Die Aktie hat erst vor rund einem Monat ein Allzeithoch bei über 61 Franken markiert und wies bis am Vorabend nach Börsenschluss trotz eines schwachen Start in den November noch immer einen positiven Jahressaldo von +15 Prozent auf.
Es sei unwahrscheinlich, dass die neuen Finanzziele für die ABB-Aktien zu einem Treiber würden, heisst es etwa in einem Kommentar der Bank Vontobel. Die Mitte der neuen Bandbreite für die operative Gewinnmarge sei bereits in den Konsens-Schätzungen für das kommende Jahr enthalten. Angesichts der Tatsache, dass Konkurrenten von ABB jüngst ihre Wachstumsziele nach oben geschraubt hätten, könnten die unveränderten Wachstumsambitionen von ABB als leise Enttäuschung gelesen werden.
Für die UBS ist immerhin die unveränderte Wachstumsprognose keine Überraschung, ebenso wenig wie die höheren Margenziele. Die Grossbank streicht indes das neu formulierte Ziel für das Verhältnis von Free Cashflow zum Konzerngewinn von über 95 Prozent hervor (bisher rund 100%). Dass ABB dies mit dem erwarteten hohen Wachstum begründe, könnte als positiver Punkt gewertet werden, so die Bank in einer Einschätzung.
Die Zürcher Kantonalbank war bei der Prognose für das neue Zielband für die EBITA-Marge etwas vorsichtiger. Entsprechend spricht sie diesbezüglich von übertroffenen Erwartungen. Insgesamt sieht die Bank die von ABB vorgelegten News als positiv.
Zürich (awp)
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