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| Heimische Platzhirsche |
17.07.2019 17:44:00
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Aus diesen Gründen haben es Goldman Sachs, JPMorgan und Co. in China schwer
Obwohl China seinen Finanzmarkt zunehmend auch für ausländische Unternehmen öffnet, haben es diese schwer, im Reich der Mitte Fuss zu fassen. Eines ihrer grössten Probleme dabei: Qualifiziertes Personal zu finden.
Probleme bei der Rekrutierung
Dabei haben die westlichen Finanzkonzerne ein grosses Interesse, sich Anteile am chinesischen Wertpapiermarkt zu sichern. Dieser hat immerhin ein Volumen von 44 Billionen Dollar. Doch obwohl Goldman Sachs und Co. ihre Expansionsbemühungen steigern, arbeiten die chinesischen Spitzenkräfte der Branche lieber für heimische, staatlich unterstützte Konzerne wie die China International Capital Corp. oder die Citic Securities Co.
Selbst ein deutlich höheres Grundgehalt - in einem "Bloomberg"-Beispiel ist sogar von einer angebotenen Steigerung um 60 Prozent die Rede - kann Chinas Finanzeliten nicht zu einem Wechsel verleiten. So wollten Christian Brun und sein Team seit Oktober mehr als 120 Job-Interviews führen, doch weniger als ein Fünftel war überhaupt zu einem Gespräch bereit. Und diejenigen, die ein Interesse zeigten, hätten nicht zu den Top-Talenten gehört.
Vorteile der Platzhirsche
Dieses zögerliche Verhalten hängt damit zusammen, dass die Joint Ventures mit westlicher Beteiliung laut der Securities Association of China noch relativ unbedeutend sind. Unter mehr als 90 Wertpapier-Unternehmen lagen diese in 2018 noch ziemlich am Ende in Bezug auf Vermögen, Umsatz und Gewinn. Dies wirkt sich letztlich auch auf das Gesamteinkommen der Finanzfachkräfte aus, denn bei den erfolgreicheren, heimischen Konzernen können sie mit hohen, einmaligen Bonuszahlungen rechnen.
Hinzu kommt laut Viviana Wu vom Headhunter-Unternehmen CGL Consulting, dass lokale Unternehmen eine breitere Plattform mit mehr Bewegungsraum bieten, so dass Angestellten neben einem flexiblen Anreizsystem auch bessere Möglichkeiten bei der Karriereentwicklung geboten werden.
Unprofitables Geschäft
Für ihr China-Geschäft benötigen die westlichen Finanzkonzerne Fachkräfte, die nicht nur über die nötigen Sprachkenntnisse verfügen, sondern sich auch mit internationalen Compliance-Standards auskennen. Um geeignetes Personal zu finden, bieten sie deshalb häufig Aufschläge beim Gehalt von rund 30 Prozent, berichtet "Bloomberg" unter Berufung auf Eric Zhu vom Personalvermittler Morgan McKinley.
Aufgrund dieser hohen Kosten macht sich Eric Zhu aber auch Sorgen hinsichtlich der Profitabilität der Joint-Venture-Unternehmen mit westlicher Beteiligung. Er setzt deshalb auch ein "grosses Fragezeichen hinter die Zukunftsfähigkeit derer Investitionen in China".
Redaktion finanzen.ch
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