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27.08.2025 17:49:00
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Givaudan-Aktie gibt nach: Givaudan-CEO wird zurücktreten - Neue Mittelfristziele

Nach über 30 Jahren im Unternehmen und zwei Jahrzehnten an der Spitze wird Gilles Andrier im März 2026 als CEO von Givaudan zurücktreten.
Bei seiner Ernennung war er für ein so gewichtiges Amt vergleichsweise jung. Nun übergibt er den Aromen- und Duftstoffhersteller an den deutschen Danone-Manager Christian Stammkoetter, wie der Konzern am Mittwoch zusammen mit neuen Mittelfristzielen bekanntgab.
Andrier kam 1993 von Accenture zu Givaudan, wo er zunächst als Controller und Assistent des CEO begann. Über verschiedene Stationen - darunter als Leiter der US-Fragrance-Operationen und als Head of Consumer Products in Europa - rückte er 2003 zum Global Head of Fine Fragrances auf, ehe er 2005 an die Spitze des Konzerns berufen wurde.
Fünf Jahre davor - im Jahr 2000 - war Givaudan vom früheren Mutterkonzern Roche abgespalten worden und ist seither an der Schweizer Börse kotiert.
Mitarbeiterzahl verdreifacht
Unter der Leitung Andriers wuchs das Unternehmen zum Weltkonzern: Die Zahl der Mitarbeitenden stieg von 5900 auf 16'900, der Umsatz von 2,7 Milliarden auf 7,4 Milliarden Franken, die Marktkapitalisierung von 5,8 Milliarden auf 36,6 Milliarden Franken.
Der Genfer Konzern baute in Andriers Zeit seine geographische Präsenz stark aus und tätigte über 20 Übernahmen. So entstand ein breites Portfolio von Luxusparfüms bis zu Inhaltsstoffen für Lebensmittel, Getränke und "Active Beauty".
Auch die Aktionäre profitieren: Der Kurs stieg von etwas über 700 Franken auf aktuell über 3300 Franken. In der Spitze erreichte die Aktie um den Jahreswechsel 2022 gar über 4800 Franken. Für seine Verdienste wurde Andrier denn auch mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2024 mit der Aufnahme in die Hall of Fame der Fragrance Foundation sowie mit dem CEW Achiever Award of Honour.
Gesundheitstrend und Tiernahrung
Andrier wird den Konzern wohl auch weiter prägen. Ein halbes Jahr noch als Konzernchef - danach als VR-Präsident der Gruppe. An seiner zwanzigsten und letzten Summer Conference als CEO heute in Zürich gab er seinem Nachfolger nun auch gleich noch die neuen Mittelfristziele bis 2030 vor.
Diese sehen ein organisches Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent pro Jahr (bisher 4-5%) und weiterhin eine Free-Cashflow-Marge von über 12 Prozent vor. Andrier zeigte sich überzeugt, dass Givaudan auch künftig schneller als die Konkurrenz wachsen wird.
Als Wachstumstreiber nannte er zudem Gesundheit und Wellbeing sowie den Ausbau im Bereich Tiernahrung. Hier will der Konzern das Angebot ausweiten - von aromatischen Lösungen über pflanzliche Extrakte bis zu Inhaltsstoffen mit gesundheitlichem Nutzen. Damit will Givaudan den Trend zur Humanisierung von Haustieren nutzen und sich als Partner der wachsenden Pet-Food-Industrie positionieren.
Zudem sollen neue Kundengruppen erschlossen, die Präsenz in Schwellenländern verstärkt und digitale Technologien wie künstliche Intelligenz genutzt werden.
Ende einer Ära - schweres Erbe
Sein Nachfolger erhält nun ein Unternehmen in starker Verfassung, aber auch ein schweres Erbe: Givaudan sei es gelungen, in den vergangenen zehn Quartalen in Folge stärker als die Konkurrenz zu wachsen, betonte Andrier.
Givaudan-Aktie nach CEO-Abgang im Minus
Die Aktie von Givaudan stand am Mittwoch unter Druck. Der Aromen- und Duftstoffkonzern hat die Strategie bis 2030 präsentiert und den Rücktritt von Gilles Andrier nach 20 Jahren als Konzernchef angekündigt. Analysten zeigen sich überrascht, dass mit Christian Stammkoetter von Danone ein Externer den CEO-Posten übernimmt.
Am Mittwoch schlossen die Titel in einem festeren Gesamtmarkt -0,8 Prozent tiefer bei 3379 Franken.
Die neuen Mittelfristziele gelten am Markt als wenig überraschend. Givaudan strebt bis 2030 ein organisches Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent an (bisher: 4-5%) sowie einen freien Cashflow von über 12 Prozent des Umsatzes (unverändert). Laut UBS und JPMorgan bedeuten die Vorgaben im Wesentlichen eine Fortschreibung der bisherigen Strategie, womit die Impulse für die Aktie begrenzt seien.
Für Gesprächsstoff sorgt vor allem die Ernennung eines externen Nachfolgers. Die ZKB wie auch UBS betonen, dass viele Investoren mit einer internen Lösung gerechnet hätten. Mit Christian Stammkoetter, bisher Präsident Asien, Mittlerer Osten & Afrika bei Danone, komme nun ein Manager mit langjähriger Konsumgüter-Erfahrung von ausserhalb. Die ZKB spricht von einer "grossen Personalrochade" und bezeichnet die Entscheidung als überraschend.
JPMorgan bezeichnet die Ernennung ebenfalls als unerwartet, sieht aber in der gleichzeitigen Wahl Andriers zum künftigen Verwaltungsratspräsidenten eine geordnete Übergabe. Vontobel spricht von einer "neuen Ära", betont aber ebenso, dass die neuen Finanzziele im Wesentlichen Kontinuität darstellen.
Genf / Zürich (awp)
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