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Scharfe Kritik 20.03.2025 18:01:00

Nestlé-Aktie im Plus: Nestlé Waters in französischer Anhörung unter Druck - Verkauf von zwei deutschen Werken

Nestlé-Aktie im Plus: Nestlé Waters in französischer Anhörung unter Druck - Verkauf von zwei deutschen Werken

Das Management der vom Mineralwasserskandal in Frankreich betroffenen Nestlé-Tochter Nestlé Waters ist am Mittwoch an einer Anhörung vor dem Untersuchungsausschuss des französischen Senats in die Defensive gedrängt worden.

In der Kritik steht nach wie vor der umstrittene Einsatz verbotener Filtersysteme im Wassergeschäft.

"Ich kenne den Grund nicht, warum diese Systeme eingesetzt worden sind. Ich weiss aber, dass diese Behandlungen es ermöglichten, die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Ich habe aber verstanden, dass es andere Möglichkeiten gibt, dies zu tun (...) und dass, um diese nicht konformen Behandlungen abzuschaffen, das gesamte Design der Fabrik überarbeitet werden muss", sagte Muriel Lienau, die Anfang 2025 die Leitung der neuen Geschäftseinheit "Premium-Getränke" übernommen hat.

Lienau äusserte sich in der Folge vor dem Senats-Ausschuss auch detailliert zu dem nach Bekanntwerden der Probleme in der Wasserherstellung aufgegleisten Transformationsplan, mit welchem die bisherige Praxis in der Produktion ersetzt werden soll. Für einige Ausschussmitglieder blieben derweil wichtige Fragen zu den problematischen Filtermethoden noch unbeantwortete, wie sie festhielten.

Die Untersuchungskommission des Senats wurde vergangenen November eingesetzt, fast ein Jahr nachdem Journalisten von Le Monde, Radio France und Mediapart Enthüllungen zum Einsatz illegaler Behandlungsmethoden durch Mineralwasserhersteller, darunter Nestlé Waters, gemacht hatten. Insgesamt wurden in diesem Verfahren bislang rund 60 Personen, darunter Politiker, Manager oder auch solche aus der Forschung zu diesem Thema befragt.

Nestlé Waters hatte vor einem Jahr eingeräumt, in der Wasserproduktion verbotene Filtersysteme (UV-Lampen, Aktivkohle) eingesetzt zu haben. Damit wollte der Konzern die "Lebensmittelsicherheit" der Marken Vittel, Contrex und Hépar aufrechterhalten und sie gegen bakterielle Kontamination schützen.

Nestlé trennt sich von zwei Werken in Deutschland

Der Schweizer Nahrungsmittelriese Nestlé trennt sich von zwei Werken in Deutschland. So sollen der Standort in Neuss bei Düsseldorf Mitte 2026 geschlossen und das Werk in Conow (Mecklenburg-Vorpommern) verkauft werden.

Betroffen sind rund 230 Beschäftigte, wie das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Die steigende Preissensibilität von Konsumenten sowie gestiegene Kosten hätten in den vergangenen Jahren zu Überkapazitäten geführt, teilte Nestlé mit. Gemeinsam mit dem Betriebsrat werde über Lösungen beraten, darunter Weiterbildungsmassnahmen sowie Angebote von Altersteilzeit.

Produktion von Maggi und Thomy betroffen

Das Werk in Neuss mit rund 145 Beschäftigten produziert unter anderem Thomy-Öl, Mayonnaise und Senf in Glas, Kunststoffflaschen und Tuben. Für die Öl-Abfüllung werde nach einer externen Produktionslösung gesucht, die Glas- und Kunststoffflaschen-Produktion soll ins europäische Ausland gehen.

Die Tubenproduktion für Senf und Mayonnaise werde ferner an den Standort in Lüdinghausen nahe Münster verlagert. Dadurch entstünden dort 30 Jobs, diese sollen Beschäftigten aus Neuss angeboten werden.

Die Produktion im Werk Conow mit rund 80 Beschäftigten soll Nestlé zufolge Anfang 2026 beendet werden. Die Herstellung unter anderem von Maggi-Produkten werde ins europäische Ausland verlagert. Derzeit liefen Gespräche mit einem anderen deutschen Unternehmen zur Übernahme des Standorts.

Gewerkschaft kritisiert Nestlé-Pläne 

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisierte die Entscheidung von Nestlé. "Die Schliessung erfolgt, um diese Profitabilität noch weiter zu steigern, also aus reiner Profitgier auf Kosten der Beschäftigten", sagte NGG-Chef Guido Zeitler. 

Nestlé beschäftigt in Deutschland rund 6700 Menschen und hat 2024 einen Umsatz von rund 3,3 Milliarden Euro erzielt. Wie andere Konsumgüterhersteller hat Nestlé in den vergangenen Jahren die Preise erhöht, um gestiegene Rohstoffkosten an Kunden weiterzureichen. 

Doch angesichts der Inflation setzen Verbraucher vermehrt auf günstige Eigenmarken. Damit wird es für Nestlé schwerer, gestiegene Kosten weiterzugeben. Konzernweit musste Nestlé 2024 einen Gewinn- und Umsatzrückgang verkraften, sich aber dennoch besser geschlagen als erwartet.

Nestle sieht trotz hoher Kakaopreise starke Schokoladen-Nachfrage - Magazin

Der Chef des Schokoladengeschäfts von Nestle, Liberato Milo, sieht keine Beeinträchtigung der Nachfrage nach Schokolade durch den starken Preisanstieg für Kakaobohnen in den vergangenen zwei Jahren. Die weltweite Schokoladennachfrage sei robust und werde vor allem durch den steigenden Konsum in Südostasien angetrieben, sagte Milo dem brasilianischen Magazin Valor.

"Die Nachfrage wächst, und sie wird die weltweite Produktion übersteigen", sagte Milo dem Magazin. "Vor fünfzehn Jahren wurde in Südostasien kaum Schokolade konsumiert."

Auch wenn der Schokoladenkonsum dort im Vergleich zu anderen Regionen immer noch relativ gering sei, wachse er jährlich mit zweistelligen Raten. Auch wenn die steigenden Preise den Appetit in einigen Schwellenländern dämpfen, dürfte der weltweite Durchschnittskonsum weiter steigen.

Um die Nachfrage zu befriedigen, setzt Nestle auf Produktionssteigerungen, unter anderem auf westafrikanischen Farmen. Schlechte Ernten in dieser Region haben dazu beigetragen, dass die Preise für Kakaobohnen stark angestiegen sind.

Die Nestlé-Aktie schloss im SIX-Handel 1,63 Prozent im Plus bei 91,22 Euro.

Paris (awp/afp) / DOW JONES

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Bildquelle: Taina Sohlman / Shutterstock.com,Keystone
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