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"Sicherer Hafen" 07.10.2025 20:15:00

EZB-Präsidentin fordert stärkere internationale Rolle des Euro

EZB-Präsidentin fordert stärkere internationale Rolle des Euro

Der Euro muss nach Aussage der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, den Übergang von einem "sicheren Hafen" für Investoren zu einer echten globalen Währung schaffen.

In einer Veranstaltung von Business France sagte Lagarde, der aktuelle Zustand bringe wirtschaftliche Nachteile mit sich und müsse auch angesichts der sich verändernden globalen Verhältnisse beendet werden. "Das ist keine nachhaltige Position. Wir können nicht ein passiver sicherer Hafen bleiben, der die anderswo verursachten Schocks absorbiert. Wir müssen eine Währung sein, die ihr eigenes Schicksal gestaltet", sagte sie laut veröffentlichtem Redetext.

Der Weg nach vorn besteht Lagarde zufolge darin, die internationale Rolle des Euro zu stärken, um von einer Zwischenposition zu einer vollwertigen internationalen Währung zu kommen, mit allen Vorteilen, die das mit sich bringt.

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Lagarde sagte, nach der Verhängung höherer US-Einfuhrzölle hätten sich internationale Investoren dem Euro als sicherem Hafen zugewandt, was aber zu dessen Aufwertung geführt habe. Zwar würden inzwischen 52 Prozent der Importe in Euro abgewickelt, doch sei Europa gegen derartige Zuflüsse noch nicht so immun wie die USA es seien. "Wenn der Dollar als sicherer Hafen Zuflüsse erhält, begrenzt die unübertroffene Tiefe der US-Finanzmärkte sowohl das Ausmass der Aufwertung als auch die Kanalisierung dieser Zuflüsse in einer Weise, die ihre kontraktiven Effekte ausgleicht", sagte Lagarde.

Die Renditen von US-Staatsanleihen sänken, wenn ausländische Anleger auf US-Dollar lautende festverzinsliche Wertpapiere nachfragten. Untersuchungen zeigten, dass die globale Nachfrage nach diesen sicheren Vermögenswerten die Renditen von Staatsanleihen langfristig um bis zu 2 Prozentpunkte drücke, was als das berüchtigte "exorbitante Privileg" bekannt sei.

Niedrigere Renditen senkten dann die Finanzierungskosten in der gesamten Wirtschaft und unterstützen produktive Investitionen. "Gleichzeitig sind amerikanische Exporteure kurzfristig weitgehend vor Wechselkursschwankungen bei ihren ausländischen Vorleistungen und Energiekosten geschützt, da rund 95 Prozent der US-Importe in Dollar fakturiert werden", erläuterte Lagarde.

Nach ihrer Aussage muss Europa zunächst die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Kapital in das Wachstum innerhalb Europas fliessen kann, damit es von den Zuflüssen profitieren und dann in einem positiven Kreislauf noch mehr Investitionen anziehen kann. "Die grundlegende Aufgabe besteht hier darin, die Hindernisse zu beseitigen, die uns daran hindern, wirklich integrierte Produkt- und Kapitalmärkte zu haben, die mit denen in den USA konkurrieren können", sagte die EZB-Präsidentin.

Die im Vergleich zu den USA schwächere Leistung spiegele weitgehend hausgemachte Barrieren - uneinheitliche Vorschriften, Steuersysteme, Insolvenzregeln und unvollständige Kapitalmärkte. "Strukturelle Herausforderungen wie hohe Energiekosten, geringe Produktivität und die Zurückhaltung bei der Finanzierung gemeinsamer Projekte liegen ebenfalls weitgehend in unserer eigenen Hand", sagte sie.

DOW JONES

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Bildquelle: Valeri Potapovapedrosek / Shutterstock.com

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