Hacker-Angriff bei Klinikkonzern Ameos: Auch Patientendaten betroffen

Magdeburg/Zürich (awp international) - Beim Hackerangriff auf den Klinikkonzern Ameos mit Sitz in Zürich im Juli sind die Täter auch an Daten von deutschen Patienten und Mitarbeitern gelangt. Über das gesamte Ausmass konnte eine Unternehmenssprecherin noch nichts sagen.

Jeder Einzelfall müsse geprüft werden, sagte die Sprecherin. Dazu sei nun eine Internetseite geschaltet worden, auf der jeder ein Auskunftsersuchen stellen kann. Es werde dann individuell beantwortet, welche Daten in welchem Zeitraum betroffen waren. Möglich sei auch, dass keine Daten betroffen sind. Es sei sehr kleinteilig, sagte die Unternehmenssprecherin.

Vom Hackerangriff waren offenbar nur deutsche Einrichtungen des in Deutschland, Österreich und der Schweiz operierenden Konzerns betroffen, wie eine Firmensprecherin der Nachrichtenagentur AWP auf Anfrage sagte.

"Ein Angriff auf Einrichtungen des Gesundheitswesens wiegt besonders schwer, weil dies Orte der Hilfe, Sicherheit und Fürsorge sind", hiess es in einer Mitteilung. "Meist zielen derlei Angriffe bewusst auf die Schwächung der kritischen Infrastruktur ab, was als besonders niederträchtig einzustufen ist." Gemeinsam mit den zuständigen Behörden und externen Dienstleistern arbeite Ameos mit vollständiger Transparenz an der Aufklärung des Angriffs.

Versorgung der Patienten war jederzeit gesichert

Die Ameos Gruppe arbeite eng mit internen und externen forensischen Expertinnen und Experten, den Datenschutzbehörden der deutschen Bundesländer sowie dem Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt zusammen. Dort sei zentral eine Strafanzeige erstattet worden. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten sei jederzeit gesichert gewesen.

Der Angriff auf die IT-Systeme des Gesundheitskonzerns hatten zu erheblichen Störungen in den deutschen Einrichtungen geführt. Die Ameos Gruppe behandelt nach eigenen Angaben mehr als 500'000 Patienten jährlich. Zum Klinikverbund gehören mehr als 100 Einrichtungen an über 50 Standorten. Ameos gehört neben Helios und Sana zu den grösseren privaten Klinikbetreibern im deutschsprachigen Raum.

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