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Rendite auf Pump 08.07.2025 23:23:00

Kreditfinanzierte Aktienkäufe: Möglichkeiten, Fallstricke, Empfehlungen

Kreditfinanzierte Aktienkäufe: Möglichkeiten, Fallstricke, Empfehlungen

Mit Kredit in Aktien investieren: Fremdkapital an der Börse kann die Rendite erheblich steigern, birgt jedoch hohe Verlustrisiken.

• Mehr investieren trotz wenig Eigenkapital
• Finanzierungsarten im Vergleich
• Chancen und Risiken im Überblick

Der Wunsch, durch Aktien ein passives Einkommen aufzubauen, ist weit verbreitet. Doch nicht jeder hat das notwendige Eigenkapital zur Verfügung. Ein Kredit kann hier kurzfristig Abhilfe schaffen, etwa in Form eines Ratenkredits oder eines sogenannten Wertpapierkredits, auch Lombardkredit genannt. Der Gedanke dahinter ist naheliegend: Wer mit Fremdkapital eine grössere Investitionssumme zur Verfügung hat, kann potenziell höhere Gewinne erzielen.

Das Prinzip hinter einem kreditfinanzierten Aktienkauf nennt sich Leverage-Effekt. Dabei geht es darum, mit geliehenem Geld eine höhere Gesamtkapitalrendite zu erzielen als die anfallenden Kreditkosten. Ist die Rechnung erfolgreich, steigt der Gewinn überproportional. Doch der Hebel wirkt in beide Richtungen. Sinkt der Kurswert der gekauften Aktien, können die Verluste ebenfalls stark überproportional ausfallen.

Mit Kredit an die Börse: Welche Finanzierungsarten für Aktienkäufe gibt es?

Ein klassischer Ratenkredit ist besonders flexibel, da er ohne Zweckbindung verwendet werden kann. Die Rückzahlung erfolgt in festen Raten über einen vereinbarten Zeitraum, was Planungssicherheit bietet. Allerdings sind die Zinsen in der Regel höher als bei besicherten Krediten. Zudem muss der Kredit unabhängig von der Kursentwicklung der gekauften Aktien zurückgezahlt werden, auch dann, wenn Verluste entstanden sind.

Eine andere Möglichkeit ist der sogenannte Wertpapierkredit, auch Lombardkredit genannt. Dabei wird ein Darlehen durch die Verpfändung von Wertpapieren im bestehenden Depot abgesichert. Diese Form der Finanzierung ist oft mit niedrigeren Zinssätzen verbunden, allerdings gibt es Einschränkungen beim Handlungsspielraum. Kommt es zu starken Kursverlusten, kann die Bank zusätzliche Sicherheiten verlangen. Im Extremfall droht der Totalverlust des Depots.

Eher unüblich, aber grundsätzlich möglich, ist auch die Finanzierung von Aktienkäufen über ein Hypothekendarlehen. Dabei dient eine Immobilie als Sicherheit. Der Vorteil liegt in besonders niedrigen Zinssätzen, die den Hebeleffekt verstärken können. Doch das Risiko ist erheblich: Wer den Kredit nicht bedienen kann, riskiert schlimmstenfalls den Verlust seines Eigenheims.

Leverage beim Investieren: Gewinnchance oder Schuldenfalle?

Je grösser der Kredit, desto stärker wirkt der Hebel, sowohl bei Gewinnen als auch bei Verlusten. Kommt es zu starken Kursverlusten, drohen bei einem Wertpapierkredit zusätzlich sogenannte Margin Calls. In diesem Fall fordert die Bank weitere Sicherheiten oder droht mit der Zwangsverwertung der beliehenen Wertpapiere. Im schlimmsten Fall droht eine Überschuldung oder der Verkauf von Aktien mit Verlust, nur um die Kreditverpflichtungen zu erfüllen. Dieses Risiko ist für Privatanleger ohne ausreichende Rücklagen besonders hoch.

Verbraucherschützer sehen Kredite für Aktienkäufe meist kritisch. Auch Warren Buffett, einer der erfolgreichsten Investoren der Welt, rät immer wieder von gehebelten Investments ab. In einem Aktionärsbrief schrieb er: "Zweifellos sind einige Menschen durch den Einsatz von geliehenem Geld sehr reich geworden. Aber das war auch ein Weg, sehr arm zu werden. […] Die Geschichte zeigt uns, dass Leverage nur allzu oft Nullen produziert - selbst wenn sie von sehr klugen Menschen eingesetzt wird".

Die Finanzierung von Aktien mit Fremdkapital kann theoretisch sinnvoll sein, vor allem dann, wenn der Zinssatz des Kredits deutlich unter der zu erwartenden Rendite liegt. Ob sich ein kreditfinanzierter Aktienkauf lohnt, hängt auch stark vom aktuellen Zinsumfeld und der Entwicklung an den Finanzmärkten ab. Steigen die Zinsen oder fallen die Kurse, kann sich das Risiko deutlich erhöhen. Allerdings betonen Experten, dass dies selten planbar ist. Kursentwicklungen sind volatil, und selbst erfahrene Anleger können Verluste nicht ausschliessen.

Ohne fundierte Kenntnisse im Aktienhandel und eine langfristige Strategie raten Experten von einem kreditfinanzierten Aktienkauf eher ab. Anleger, die dennoch diesen Weg gehen möchten, sollten konservativ kalkulieren und sich der Risiken voll bewusst sein. Ein sicheres Einkommen ist dabei von Vorteil.

Redaktion finanzen.ch

Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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