Experten-Kolumne |
28.09.2012 14:07:28
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Anlagestrategie im Test
Kolumne

Die Aktienmärkte haben in den letzten Wochen zu einem von vielen nicht erwarteten Rally angesetzt.
Die makroökonomischen Perspektiven für Europa und die USA sind jedoch zur Zeit eher pessimistisch und die Frage wie die Staatsverschuldungen in den Griff zu bekommen sind, bleibt offen. Viele Anlageberater von Pensionskassen haben aus diesen Gründen, vor einem hohen Aktienanteil in den Anlageportfolios abgeraten und parkieren das Sparkapital in Staatsobligationen oder Liquidität, die zur Zeit keinen Ertrag abwerfen. Die Pensionskassen sitzen somit renditemässig in der Falle, sobald es ein Aktienrally gibt. Auf der einen Seite partizipieren die Versicherten nicht an steigenden Aktienkursen und auf der anderen Seite verlieren sie, da der Kurs der Obligationen fällt.
So gesehen ist es eigentlich ganz einfach, die richtigen Anlageentscheide zu fällen. Aber antizyklisch zu investieren ist einfacher gesagt als getan, da es oft auch Mut braucht, um auf dem tiefsten Punkt eines Konjunkturzyklus in Aktien zu investieren oder bei einer Hausse das Portefeuille umzustrukturieren. Da man kaum jemals den richtigen Zeitpunkt für ein antizyklisches Verhalten trifft, ist es notwendig, eine solide Anlagestrategie zu haben.
Stiftungsräte sind nur in wenigen Fällen Anlagespezialisten und können und sollen die obenerwähnten taktischen Entscheide nicht fällen. Zu diesem Zweck haben sie Asset Managers, die dieses Wissen und die Erfahrungen für eine optimale Umsetzung der Anlagestrategie haben.
Aufgabe des Stiftungsrates ist hingegen die Festlegung der Ziele und der Grundsätze der Vermögensverwaltung und dazu gehört ebenfalls die Anlagestrategie.
In den letzten Jahren haben wir Pensionskassen gesehen, die aufgrund der volatilen Kapitalmärkte Angst vor der eigenen Strategie gekriegt haben und die Aktien sträflich vernachlässigt haben. Dabei vergisst man oft, dass eine Strategie Kontinuität haben muss und nicht andauernd geändert werden soll.
Das Rückgrat einer Anlagestrategie bilden Realwerte, sprich Immobilien und Aktien. Klar gibt es in diesen Märkten Über- und Untertreibungen, aber diese werden über einen längeren Zeitraum geglättet.
Die letzten Jahre waren in der Tat ein Prüfstein für die Anlagestrategien der Pensionskassen. Es gibt kaum ein anderes Geschäftsmodell, das so langfristig ausgerichtet ist wie der Vorsorgemarkt. Warum soll ich also in Panik verfallen, wenn die Kapitalmärkte überdurchschnittlich volatil und die Zinsen sehr tief sind? Wenn der Stiftungsrat seine Hausaufgaben richtig gemacht hat, kann er ruhig schlafen und braucht nicht jeden Tag die Kurse der Aktien und Obligationen zu studieren.
Der starke Anstieg der Aktienwerte in den letzten Monaten hat dazu geführt, dass sich auch der Deckungsgrad der meisten Pensionskassen erholt hat. Hoffentlich verschwindet damit auch die Politik der Angstmacherei und wird durch eine sachbezogene und lösungsorientierte Diskussion ersetzt.
Herbert Brändli, Gründer und Verwaltungsratspräsident der B+B Holding AG und Franz Zwyssig, Geschäftsführer der B+B Vorsorge AG.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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