Experten-Kolumne |
20.04.2012 16:38:55
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US Corporate Bonds sind gefragt
Kolumne

Während die Eurozone auf ein Double Dip zusteuert, sendet Corporate America unspektakuläre, aber solide Signale aus. 2012 könnte die US-Wirtschaft bis zu 2 % zulegen.
Die Arbeitslosenzahlen sind im März mit 8,2 % auf den tiefsten Wert seit drei Jahren gesunken, der Konsum als wichtigste Konjunkturstütze zeigt sich überraschend stabil. Auch auf dem Häusermarkt scheinen die Preise den Boden erreicht zu haben. Kommt hinzu, dass das Fed die Märkte mit Geld geflutet hat und bis 2014 an der Politik der Nullzinsen festhalten will.
Anleger suchen bei den anhaltend trüben Aussichten für europäische Staatsanleihen und den Rezessions-Prognosen für die europäische Wirtschaft gezielt nach Alternativen in den USA: Allerdings sind bei den Staatstiteln nur noch die Verluste sicher (Renditen von 2 % steht eine Inflation von knapp 3 % gegenüber) während die risikoreicheren Investments in Aktien bei einer absehbaren Wachstumsabschwächung auch nur bedingt gefragt sind.
Mit anderen Worten: Das positive, wenn auch verhaltenes Wachstum spricht im heutigen Umfeld klar für US-Unternehmensanleihen. Um die Zinsen für das ausstehende Kapital bedienen als auch die Verpflichtungen bei Verfall zurückzahlen zu können, brauchen Unternehmen eine gesunde Bilanz und stabile Cash flows. Beide Voraussetzungen sind heute erfüllt.
Unternehmen haben Verschuldung halbiert
Seit dem Ausbruch der Finanzkrise haben die US-Unternehmen ihre Verschuldung drastisch abgebaut. Bei den Unternehmen des S&P 500 sank das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital von Mitte 2008 bis Ende 2011 von 230 % auf 120 %. Bemerkenswert ist, dass dieses Verhältnis in den zehn Jahren zuvor, also im Zeitraum 1998 bis 2008, nie signifikant unter die Marke von 200 % gefallen war. Gleichzeitig gelang es den Unternehmen, ihre Gewinne nach einem deutlichen Einbruch wieder auf oder über den Stand vor der Finanzkrise anzuheben.
Auch der Bankensektor hat eine ähnliche Entwicklung durchgemacht, die Risiken massiv reduziert und die Verschuldung abgebaut, so dass sich Engagements im Finanzbereich wieder lohnen können. Die Beurteilung von Bankbilanzen und das Ausnutzen entsprechender Chancen im Finanzsektor sind heute aber fast nur noch Spezialisten möglich.
Tiefere Bonitäten sind anspruchsvoller
An Emissionen mangelt es nicht, in den ersten zwei Monaten 2012 kamen Unternehmens-Anleihen mit einem Gesamtvolumen von jeweils klar über USD 100 Mrd. auf den Markt. Schon in den Jahren 2011 und 2010 war die Emissionstätigkeit hoch und übertraf jeweils die Marke von USD 1000 Mrd. Aufgrund der relativ tiefen Spreads im Investment Segment ist eine Verschiebung der Emissionen in Richtung tieferer Bonitäten feststellbar. Betrug der Anteil High Yield Bonds am Gesamtvolumen in den fünf Jahren vor der Finanzkrise zwischen 12 und 15 %, sackte er auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008 auf 6 % ab. 2011 wurden hingegen 22 % der Emissionen im High Yield Segment getätigt. Die aktuellen Ausfallquoten bestätigen das positive Bild der Zahlungsfähigkeit der US-Unternehmen. In den USA lagen sie gemäss Zahlen von Moody‘s für High Yield Bonds im Januar bei nur gerade 2 %.
US-Unternehmensanleihen im Investment Grade Sektor gehören seit Monaten zu den gefragten Anlagekategorien. Der Nordea 1 – Corporate Bond Fund (LU0458979746) hat seit der Lancierung im Januar 2010 aufgrund der hohen Mittelzuflüsse ein Volumen von knapp zwei Milliarden US-Dollar erreicht. Im heutigen Umfeld niedriger Zinsen und geringer Risikoaufschläge ist das Management der Bonitätsrisiken zentral. So hält der Nordea 1 – US Corporate Bond Fund rund die Hälfte des Vermögens in Emissionen mit BBB-Rating. Allein im ersten Quartal 2012 legte der Fonds um 2 % zu, nachdem schon 2011 ein Plus von 7,4 % erreicht worden war.
Autor: José Machi, Nordea, Head of Fund Distribution Switzerland
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