Lufthansa Aktie 667979 / DE0008232125
Kurse + Charts + Realtime | News + Analysen | Fundamental | Unternehmen | zugeh. Wertpapiere | Aktion | |
---|---|---|---|---|---|---|
Kurs + Chart | Chart (gross) | News + Adhoc | Bilanz/GuV | Termine | Strukturierte Produkte | Portfolio |
Times + Sales | Chartvergleich | Analysen | Schätzungen | Profil | Trading-Depot | Watchlist |
Börsenplätze | Realtime Push | Kursziele | Dividende/GV | |||
Orderbuch | Analysen | |||||
Historisch |
Verhandlungen laufen |
05.05.2020 15:51:00
|
Hauptversammlung im Corona-Krisenmodus - Lufthansa kämpft um Comeback

Die Lufthansa ist wegen der Corona-Krise im Ausnahmezustand. Das wurde auch auf der ersten digitalen Hauptversammlung in der Geschichte des DAX-Konzerns am Dienstag deutlich.
Keine 65 Tage habe es in der Corona-Krise gedauert, bis der Konzern beim Flugaufkommen wieder auf das Niveau von 1955 zurückgeworfen wurde. "Das ist bitter. Das ist niederschmetternd. Das tut weh", sagt Spohr. Aus der Krise will er dennoch als Gewinner hervorgehen.
Über allem hängt die Frage nach Hilfen des deutschen Staats - denn nur der scheint noch in der Lage, mit einer Multimilliardenspritze Europas grössten Luftverkehrskonzern vor der Insolvenz zu retten. Die Gespräche mit Berlin sind kompliziert und vor allem noch nicht abgeschlossen, weswegen Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley 45 Fragen zu diesem Thema nur allgemein beantworten lässt.
Spohr rudert zurück, was die Drohung mit einer Insolvenz in Eigenverwaltung angeht. Dieses Schutzschirmverfahren prüfe man nur für den Fall eines Scheiterns der Gespräche. Er sei weiterhin überzeugt, dass man auf diese Alternative nicht zurückgreifen müsse, sondern in Berlin bald zu einem Ergebnis kommen werde.
Das Geld rinnt den Lufthanseaten sehr schnell aus den Händen: 800 Millionen Euro Bar-Reserven fliessen jeden Monat trotz umfassender Kurzarbeit ab, ohne dass die Einnahmen nennenswert wieder steigen. Weitere 1,8 Milliarden Euro stehen auf der Kippe, weil die EU bei abgesagten Flügen auf sofortigen Erstattungen statt Gutscheinen besteht. Unvorteilhafte Kerosin-Sicherungsverträge führen ebenfalls in diesem Jahr zu einem Verlust von rund einer Milliarde Euro.
Erst Mitte Juni will Spohr langsam mehr Flieger in die Luft bringen, je nach Nachfrage und "rein reaktiv" nach den Einreisebestimmungen der Staaten. Erst im Jahr 2023 hält der Manager ein neues Gleichgewicht für den globalen Luftverkehr für wahrscheinlich, mit dem deutlichen Risiko, dass er kleiner ausfallen wird als im Vor-Corona-Jahr 2019. Das Vertrauen der Passagiere will Lufthansa mit einer umfassenden Maskenpflicht, nicht aber mit freien Mittelsitzen zurückgewinnen. Das sei wegen der vertikalen Luftströmung in der Kabine gar nicht notwendig.
Es werde dann eine deutlich kleinere Lufthansa geben mit 100 Flugzeugen und 10'000 Stellen weniger, aber weiterhin mit einem Multi-Drehkreuzsystem aus Frankfurt, München, Brüssel, Wien und Zürich. Spohr muss daran festhalten, wenn er auch Staatshilfen aus den Heimatstaaten der Konzernairlines Brussels, Austrian und Swiss erhalten will. Pünktlich machte am Dienstag die Schweiz als erstes betroffenes Land einen Haken unter das Kreditprogramm von 1,5 Milliarden Euro, das zu 85 Prozent vom Staat verbürgt ist. In Belgien und Österreich stehen wie in Deutschland die Entscheidungen noch aus.
Der Lufthansa-Chef warnte bei den anstehenden Staatshilfen vor einer zu hohen Schuldenlast. "Vor allem dürfen wir uns nicht überschulden. Das würde uns über Jahre lähmen." Spohr fürchtet eine Schieflagen im internationalen Wettbewerb mit Airlines aus China oder den USA, die ihre ohnehin ertragsstarken Carrier mit 50 Milliarden Dollar stützen. Der Staatskredit für Air France ist bereits genehmigt, Alitalia verstaatlicht. Mittelfristig erwarte er eine Konsolidierung der Branche, sagt Spohr. Kurzfristig verzögere sich dies allerdings wegen der Staatseingriffe.
"Es gibt auch eine Zeit nach Corona", hat Aufsichtsratschef Kley im Zusammenhang mit Spohrs Arbeitsbelastung gesagt. Um dorthin zu gelangen, führt der Konzern umfangreiche Verhandlungen mit Flugzeugherstellern, Leasinggebern, Lieferanten und Dienstleistern. Mit den Gewerkschaften wird über Gehaltsverzicht und "innovative Teilzeitmodelle" verhandelt, mit denen möglichst viele Menschen an Bord gehalten werden sollen. Die Langstreckenflüge in Düsseldorf stehen auf dem Prüfstand und der neue Flughafen BER in Berlin steht nicht im Mittelpunkt neuer Wachstums-Szenarien. Das zumindest hat sich nicht geändert.
An der Börse geht es für die Lufthansa-Aktie am Dienstag mit dem Markt aufwärts. Am Nachmittag liegt sie mit 2,65 Prozent im Plus bei 8,126 Euro und damit wieder über der Marke von acht Euro, die sie zum Börsenschluss am Montag verfehlt hatte. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier rund die Hälfte an Wert eingebüsst. Die Unsicherheit über die Rolle des deutschen Staats als Retter und möglichem neuem Grossaktionär wurde bei der Hauptversammlung nicht kleiner. Mit weniger als vier Milliarden Euro Marktkapitalisierung ist die Lufthansa an der Börse inzwischen so wenig wert wie kein anderer DAX-Konzern.
/ceb/oe/DP/stw
FRANKFURT (awp international)
Weitere Links:
Nachrichten zu Lufthansa AG
19.09.25 |
Verluste in Frankfurt: MDAX verbucht am Nachmittag Abschläge (finanzen.ch) | |
18.09.25 |
MDAX-Titel Lufthansa-Aktie: So viel hätten Anleger mit einem Investment in Lufthansa von vor 5 Jahren verdient (finanzen.ch) | |
16.09.25 |
Lufthansa-Aktie gewinnt: Gespräche mit Kabinengewerkschaft Ufo gescheitert - Neuer AR-Chef (finanzen.ch) | |
16.09.25 |
Lufthansa ernennt Johannes Teyssen zu Aufsichtsratsvorsitzendem (AWP) | |
16.09.25 |
Früherer Eon-Chef Teyssen soll Lufthansa-Aufsichtsrat leiten (AWP) | |
16.09.25 |
Ex-Eon-Chef Theyssen soll ab 2026 den Aufsichtsrat der Lufthansa leiten (Dow Jones) | |
16.09.25 |
Gewerkschaft Ufo: Gespräche mit Lufthansa über Gesamtlösung gescheitert (Dow Jones) | |
16.09.25 |
Lufthansa: Kabinengewerkschaft Ufo meldet gescheiterte Gespräche (Spiegel Online) |
Analysen zu Lufthansa AG
19.09.25 | Lufthansa Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
16.09.25 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research | |
15.09.25 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research | |
12.09.25 | Lufthansa Equal Weight | Barclays Capital | |
10.09.25 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research |
Wird Europa von Innovation abgehängt? KI, Industrie & Wachstumstreiber im Fokus | BX Swiss TV
Hat Europa im globalen Innovationswettlauf noch eine Chance? 🚀
Im Experteninterview spricht Evelyne Pflugi, CEO & Mitgründerin der Singularity Group, mit David Kunz (COO der BX Swiss) über die Innovationskraft Europas, den Umgang mit geopolitischen Risiken und die wahren Wachstumstreiber der Weltwirtschaft.
Themen im Video:
🔹 Wie innovativ ist Europa wirklich – im Vergleich zu USA und Asien?
🔹 Warum The Singularity Group auf profitables Wachstum statt Hypes setzt
🔹 KI, Big Data, Cloud – aber auch Kühlung & Energie: Wo entsteht echter Mehrwert?
🔹 Was unterscheidet erfolgreiche Fondsmanager von der breiten Masse?
🔹 Warum SAPs Wachstum Amazon mehr nützt als Europa selbst
🔹 Branchen-Favoriten: Data Center, Energie-Infrastruktur, Automatisierung
🔹 Wachstum ohne Blase: KI, ja – aber nicht jede Anwendung ist investierbar
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Meistgelesene Nachrichten
Top-Rankings
Börse aktuell - Live Ticker
US-Börsen erzielen neue Rekorde -- SMI geht letztlich etwas fester ins Wochenende -- DAX nach Richtungssuche schliesslich tiefer -- Asiens Börsen schlussendlich überwiegend in RotDer heimische Aktienmarkt präsentierte sich zum Wochenschluss höher, während sich der deutsche Leitindex nicht für eine klare Richtung entscheiden konnte. Die Wall Street zeigt sich zum Wochenende positiv. Am Freitag gingen die führenden Börsen Asiens nach der Fed-Zinssenkung mehrheitlich schwächer aus dem Handel.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |