Volkswagen Aktie 352780 / DE0007664005
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Dieselskandal |
20.07.2021 17:53:00
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Volkswagen-Aktie im Plus: Deka will Vorstand und Aufsichtsrat nicht entlasten - Elektroauto-Verkäufe ziehen deutlich an

Deka Investment will Vorstand und Aufsichtsrat des Volkswagen-Konzerns bei der Hauptversammlung am Donnerstag nicht entlasten.
So habe der Vorstand es versäumt, ausreichende Entschädigung von früheren Vorständen einzutreiben, überwiegend verzichteten diese auf Vergütungsbestandteile. Aber die Höhe erscheine auch mit Blick auf den eingetretenen Schaden zweifelhaft. Ausserdem, so Deka, hätten Rückstellungen für die Kosten der zivilrechtlichen Dieselklagen in Höhe von 9 Milliarden Euro angesichts der überwiegend wahrscheinlichen Erfolgsaussichten gebildet werden müssen.
Der Aufsichtsrat sei nicht ausreichend unabhängig, kritisiert Deka-Vertreter Ingo Speich. "Im höchsten VW-Entscheidungsgremium dominieren weiterhin Interessenkonflikte, eine mangelnde Unabhängigkeit und eine nicht tolerierbare Intransparenz das Handeln", so der Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Invest. Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch habe überdies bei mehr als 15 Prozent der Plenumssitzungen gefehlt, andere Mitglieder noch deutlich öfter.
Auch bei einer Reihe weiterer Beschlüsse werden die Stimmen von Deka fehlen: Der Abstand der Dividende für Vorzüge ist aus Sicht von Deka zu gering, das Vergütungssystem für den Vorstand zu einseitig auf den Gewinn je Aktie fokussiert und Vergütung des Wirtschaftsprüfers EY in der Beratung zu hoch.
Operativ sieht Speich ebenfalls Versäumnisse. "Wir können nur hoffen, dass die Strafzahlungen aus den schlechten CO2-Werten ein einmaliger Ausrutscher bleiben", kritisiert er.
Auch Elektroauto-Verkäufe des Volkswagen-Konzerns ziehen deutlich an
Der VW-Konzern hat in der ersten Jahreshälfte seine Verkäufe von Elektromodellen im Verhältnis deutlich stärker ausgebaut als die Auslieferungen insgesamt. Von Januar bis Juni gingen weltweit knapp 171 000 Autos mit einem reinen E-Antrieb an die Kunden, wie das Unternehmen am Dienstag berichtete. Das entspricht einem Plus von 165 Prozent, im ersten Halbjahr 2020 waren es gut 64 000 E-Autos. Der Anteil der E-Autos an allen Auslieferungen lag damit bei 3,4 Prozent. Bei den Plug-in-Hybriden zählte die VW-Gruppe etwas mehr als 171 000 Verkäufe - etwa eine Verdreifachung.
Am vergangenen Freitag hatten die Wolfsburger schon ihre Gesamtzahlen zur Jahresmitte 2021 vorgelegt. Die Summe der gut fünf Millionen ausgelieferten Fahrzeuge liegt um rund 28 Prozent über dem Niveau vor einem Jahr. Damals hatten jedoch während der Hochphase der ersten Corona-Welle zeitweilige Schliessungen von Werken und Händlern sowie die eingebrochene Verbrauchernachfrage die Autobranche getroffen. Die Zuwächse müssen also in Bezug vor allem auf das tiefrote zweite Quartal 2020 gesehen werden.
Gemessen am Volumen reiner E-Autos lag der Heimatmarkt Europa bei VW mit über 128 000 ausgelieferten Modellen in der ersten Jahreshälfte vorn. In den USA waren es 18 500 Neuwagen. Für den wichtigsten Automarkt China meldete der Konzern innerhalb der letzten sechs Monate 18 300 verkaufte Elektrofahrzeuge.
Die grösste Teilsumme entfiel auf Kernmarke VW-Pkw (rund 92 900). Es folgten Audi (32 800), Porsche (19 800), Skoda (17 700) und Seat (6200).
In Deutschland machten reine Stromer laut dem Kraftfahrt-Bundesamt zuletzt gut 12 Prozent der Auto-Neuzulassungen aus. Knapp 28 Prozent waren normale oder Plug-in-Hybride, die Kritiker wegen zugeschalteter Verbrennungsmotoren als Mogelpackung ansehen. Der Absatz von Neuwagen mit alternativen Antrieben legt auch durch üppige Förderprämien zu, die Staaten und Industrie gemeinsam tragen. Es gibt aber auch Rufe nach gänzlich neuen Verkehrskonzepten ohne steigenden Autoverkehr.
DWS moniert vor Volkswagen-HV grosses Spektrum an Governance-Defiziten
Die Fondsgesellschaft DWS übt im Vorfeld der virtuellen Volkswagen-Hauptversammlung harte Kritik an Management und Aufsichtsrat des Autokonzerns. "Alles in Allem ist diese Hauptversammlung leider ein Lehrstück dafür, welches Spektrum an Governance-Defiziten in einem Unternehmen auftreten kann", sagte Hendrik Schmidt, Corporate-Governance-Experte der DWS laut einer Mitteilung.
Er verwies auf das Vergütungssystem für den Vorstand, die Wahlen zum Aufsichtsrat, die Haftungsvergleiche mit den ehemaligen Vorständen Martin Winterkorn und Rupert Stadler sowie die Bestellung des Wirtschaftsprüfers.
Schmidt monierte, dass statt unabhängiger Experten den Aktionären erneut der ehemalige Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch und mit Louise Kiesling ein Mitglied der Familie Piëch, das ausserdem umfangreiche geschäftliche Beziehungen zu Volkswagen unterhält, für die Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen werden.
Dass der Aufsichtsrat vor allem in seinem eigenen Interesse zu handeln scheine, sei an den Haftungsvergleichen mit den ehemaligen Vorständen abzulesen, "die wir ausdrücklich nicht unterstützen", so Schmidt. Sowohl Winterkorn als auch Stadler verzichteten auf Vergütungszusagen für den Zeitraum nach ihrem Ausscheiden aus dem Konzern. "Es wird also de facto auf etwas verzichtet, was nicht erdient wurde und daher auch nicht zur Auszahlung hätte kommen dürfen", so Schmidt.
Der DWS-Manager wies auch auf den Wirtschaftsprüfer hin, der für das abgelaufene Geschäftsjahr mehr Honorar für nicht prüfungsrelevante Leistungen als für Prüfungsleistungen erhalten habe. "Es stellt sich daher die Frage nach einem Interessenkonflikt, wenn die Beratungsleistungen die Prüfungsleistungen übersteigen."
Zuvor hatte bereits die Fondsgesellschaft Deka angekündigt, Vorstand und Aufsichtsrat am Donnerstag nicht zu entlasten. Auch die Deka kritisiert die Vergleiche mit den früheren Vorständen und die mangelnde Unabhängigkeit des Aufsichtsrats.
Die VW-Aktie gewann im XETRA-Handel letztendlich 0,99 Prozent auf 203,70 Euro.
FRANKFURT / WOLFSBURG (Dow Jones / awp)
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