Airbus Aktie 1095306 / NL0000235190
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| Umrüstung nötig |
01.12.2025 11:04:00
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Lufthansa- und Airbus-Aktien uneinheitlich: Datenproblem ohne Auswirkung auf Swiss-Flüge
Wegen Softwareproblemen hat die Lufthansa-Tochter Swiss von Freitag auf Samstag alle Flugzeuge der A320-Familie umrüsten müssen.
Airbus informierte am Freitag alle Airlines weltweit über die "notwendigen Softwareanpassungen" bei rund 6000 bestimmten Flugzeugen der A320-Familie, wie die Lufthansa-Tochter am Samstag mitteilte. Die Updates mussten schnellstmöglich erfolgen. Die Vorgaben erfolgten in Abstimmung mit der European Union Aviation Safety Agency (Easa) - die für die Flugsicherheit zuständig ist.
Die Technikerinnen und Techniker der Swiss mussten folglich die Nacht durcharbeiten. Bis am Samstagmittag habe man die letzten Maschinen umgerüstet, schrieb Swiss weiter. "Die Softwareprobleme von Airbus haben somit weder zu Einschränkungen im Flugbetrieb noch zu Auswirkungen für unsere Passagiere geführt", erklärte die Airline.
Auch die Schwestergesellschaft Edelweiss war betroffen, wie es in einer weiteren Mitteilung hiess. Zusammen mit Swiss seien in der Nacht alle Softwareupdates fristgerecht vorgenommen worden.
Fehlerhafte Datenverarbeitung
Wie der Flugzeughersteller Airbus am Freitagabend in Toulouse mitteilte, hätte starke Sonneneinstrahlung zu einer fehlerhaften Datenverarbeitung in einem der Flugkontrollrechner führen können, was für die Steuerung von entscheidender Bedeutung sei. Das habe die Analyse eines nicht näher beschriebenen Zwischenfalls mit einem A320-Flugzeug gezeigt.
Swiss ging schon am Freitag davon aus, dass die Umrüstung keine Auswirkungen auf den Flugverkehr haben wird. Die Fluggesellschaft Air France etwa musste aber wegen der Überprüfung am Freitagabend 35 Flüge streichen, berichtete die Zeitung "Le Parisien".
Am 30. Oktober war es in einem A320 der US-Fluglinie JetBlue aufgrund einer Softwarestörung zu Problemen mit dem Kontrollsystem gekommen. Auf dem Flug zwischen Mexiko und den USA kam es zu Turbulenzen, die Piloten mussten die Maschine im US-Bundesstaat Florida notlanden. US-Medien zufolge wurden mehrere Passagiere verletzt.
Airbus: Mehrheit der betroffenen A320-Jets hat notwendiges Update erhalten
Nach der Aufforderung zu einem dringenden Software-Update für tausende Airbus-Jets haben Fluggesellschaften rasch gehandelt. An der grossen Mehrheit der rund 6.000 betroffenen Maschinen der Modellfamilie A320 seien die notwendigen Änderungen bereits erledigt, teilte der weltgrösste Flugzeughersteller am Montagmorgen in Toulouse mit.
Der Konzern und die europäische Luftfahrtbehörde EASA hatten die betroffenen Fluggesellschaften zu dem Software-Update aufgefordert. Die Erkenntnis basiere auf einem Zwischenfall von Ende Oktober. Ohne die verordneten Änderungen dürften die Maschinen in Kürze nicht mehr starten, hatte es in der Anweisung geheissen.
Die Einschränkungen für den Flugverkehr blieben am Wochenende jedoch überschaubar. Einige Airlines nahmen schon ab Freitagabend das Software-Update vor, mit dem sich das Problem oft schon beheben liess. Viele Flugreisende, die auf eine A320-Maschine gebucht waren, bekamen von der kurzfristigen Aktion also kaum etwas mit.
Die Airbus-Modellfamilie A320 ist mit mehr als 12.000 ausgelieferten Maschinen in den Längenvarianten A318 bis A321 die meistverkaufte Flugzeugreihe der Welt. Vor allem mit der Neuauflage A320neo stieg der Hersteller zum Marktführer bei Kurz- und Mittelstreckenjets auf und verdrängte den US-Konzern Boeing mit seiner 737-Reihe auf den zweiten Platz.
Airbus hatte zuvor mitgeteilt, dass intensive, von der Sonne ausgelöste Partikelströme eine fehlerhafte Datenverarbeitung im Flugzeug zur Folge haben könne. Dies sei für die Steuerung von entscheidender Bedeutung. Laut einer Wissenschaftlerin einer Pariser Universität kann es zu einer solchen Beeinträchtigung von Flugzeugen kommen, wenn von der Sonne ausgesendete elektrisch geladene Teilchen Strahlung in die Erdatmosphäre abgeben.
Im Wesentlichen würden die Partikel zwar von der Atmosphäre abgelenkt, die wie eine Barriere wirke, sagte die stellvertretende Astronomin an der Universität Paris-Saclay, Barbara Perri, der Zeitung "Le Parisien". Einige würden jedoch in Form von Strahlung wieder abgegeben, die in die Erdatmosphäre vordringe. Diese Strahlung könne dann von Flugzeugen absorbiert werden, was deren elektronisches System stören könne.
Der bekannt gewordene Zwischenfall ereignete sich laut EASA auf einem Flug der US-Gesellschaft Jetblue am 30. Oktober. Das Flugzeug habe nach einem Problem mit der Flugsteuerung und einem plötzlichen unkontrollierten Höhenverlust notlanden müssen.
Wie andere Gesellschaften begann auch die Lufthansa noch am Freitag mit der Umsetzung der von Airbus vorgeschriebenen Massnahmen. Ein Grossteil der Software-Updates konnte bereits in der Nacht sowie am Samstagvormittag durchgeführt werden, teilte ein Sprecher mit. "Es kommt voraussichtlich zu keinen Flugstreichungen bei den Airlines der Lufthansa Group aufgrund der Situation, dennoch können vereinzelte Verspätungen am Wochenende nicht ausgeschlossen werden."
Auch die britische Fluggesellschaft Easyjet teilte am Samstag mit, "den überwiegenden Teil" der Updates bereits durchgeführt zu haben, der Flugbetrieb laufe planmässig. Der Nachrichtenagentur PA zufolge waren bei British Airways nur drei Flugzeuge betroffen, Einschränkungen soll es daher keine geben.
Air France hatte am Freitagabend 35 Flüge gestrichen, rechnete nach einzelnen Ausfällen am Samstag aber mit einer schnellen Rückkehr zu einem gewöhnlichen Betrieb.
Wie Airbus weiter mitteilte, habe man in Zusammenarbeit mit den Luftfahrtbehörden die Fluggesellschaften aufgefordert, vorsorgliche Schutzmassnahmen zu ergreifen, die Software und/oder Hardware umfassten, hiess es weiter. In vielen Fällen könne ein Software-Update zügig vom Cockpit aus vorgenommen werden, hiess es von Airbus.
Keine Störungen bei ITA, Easyjet und Wizz durch A320-Nachbesserungen
Die Notfallanordnung für Software-Updates an den Maschinen der Airbus-A320-Flugzeuge hat den Betrieb von ITA Airways, Easyjet und Wizz Air nicht beeinträchtigt. Wie Easyjet mitteilte, wurden am Wochenende alle notwendigen Software-Updates an der Flotte vorgenommen. Man habe mit den Regulierungsbehörden und Airbus zusammengearbeitet, um die notwendigen Massnahmen auszuloten. Easyjet bestätigte zudem seinen Ausblick für das Gesamtjahr.
ITA Airways teilte mit, der Flugplan habe sich nicht geändert und es habe keine Verspätungen oder Stornierungen gegeben.
Wizz Air hat nach eigenen Angaben 83 Flugzeuge in seiner Flotte identifiziert, die das Software-Update benötigten. Es sei wegen dieser Massnahmen kein Flug ausgefallen.
Am Freitag erliessen die Aufsichtsbehörden eine Notfallanordnung, die Fluggesellschaften, die Flugzeuge der Airbus-A320-Familie betreiben, verpflichtete, bis Sonntag bestimmte Software- oder Hardware-Updates vorzunehmen. Die Anordnung erfolgte, nachdem entdeckt worden war, dass Interferenzen durch intensive Sonnenstrahlung Daten beschädigt hatten, die für die Flugsteuerung eines von Jetblue Airways im Oktober betriebenen Airbus-Jets verwendet wurden.
Via XETRA gewinnt die Lufthansa-Aktie zeitweise 0,51 Prozent auf 8,31 Euro, während Airbus um 3,48 Prozent auf 197,52 Euro abgibt.
Bern (awp/sda)
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